Eine fesselnde Saga.
Der erste Teil der Forstau-Saga. - 1940, in der letzten Rauhnacht eines eiskalten Winters, irgendwo in der kargen Bergwelt Österreichs: Die junge Marie keucht und flucht. Eine Wehe nach der anderen überrollt sie, denn die Geburt ihres ersten Kindes kündigt sich vorzeitig an. Unter dramatischen Umständen bringt Marie ihre Tochter zur Welt. Und sobald sie ihr Baby in den Armen hält, wird ihr eines sofort klar: Dies ist ein ganz besonderes Kind! Denn Anna trägt ein Erbe in sich, das einige Frauen in ihrer Familie auszeichnet – eine sehr besondere Gabe! Eine ganz außergewöhnliche und geheimnisvolle Fähigkeit, die ihr Leben bestimmen wird. Eine Begabung, die Fluch und Segen gleichermaßen ist und die das Schicksal von Anna lenken wird.
So beginnt der Roman „Wintertöchter – Die Gabe“ der Autorin Mignon Kleinbek, und sofort zieht er seinen Leser in den Bann. Macht süchtig nach dem weiteren Schicksal von Anna, Marie, deren Cousine Barbara und den Bewohnern von Forstau. Lässt uns eintauchen in die wunderbaren Naturschilderungen und teilhaben an dem einfachen, harten und dennoch schönen Leben der Dorfbewohner. Gibt Rätsel auf, verweist auf Kommendes und baut die Handlung behutsam, aber dennoch stringent auf. Und so erleben wir mit, wie Anna langsam vom unbeschwerten Mädchen zur jungen Frau heranwächst und wie ihr das Schicksal, das sie ach so gerne selbst in die Hand nehmen würde, immer wieder entgleitet. Wie sich aus dem Nichts plötzlich alle Pläne ändern und das Leben einen Weg nimmt, den sie sich nie hätte träumen lassen ...
Eingebettet und durchwoben ist die wunderbare Geschichte von den Aufzeichnungen der reifen Anna, die den Fortgang der Ereignisse immer wieder aus ihrer eigenen, sehr persönlichen Sicht beschreiben. So entsteht ein spannungsvoller Perspektivwechsel, der die Handlung vor sich hertreibt und immer wieder für neue Sichtweisen und für nie endende Lebendigkeit sorgt. Behutsam webt die Autorin zudem historische Fakten, zwei alte Sagen und einzelne autobiografische Aspekte mit ein. Denn Forstau, den Haindlhof und die Steinwandalm, im Buch ‚Julianenhof’ genannt, gibt es tatsächlich, wie man im Nachwort erfährt – als Kind war der winzige Ort im österreichischen Dachsteinvorland Urlaubsziel, Rückzugsort und Lieblingsplatz der Autorin.
Lesenswert macht das Buch aber nicht nur die Handlung, sondern auch die vielen wissenswerten Erklärungen zu Kräutern, alten Hausmitteln und homöopathischen Arzneien, die über Jahrhunderte weitergegeben worden sind. Sie sind sorgfältig recherchiert und vermitteln dem Leser ein eindrückliches Bild von dem beeindruckenden Wissen der Hebammen.
'Wintertöchter. Die Gabe' zum Reinhören
Der zweite Teil der Forstau-Saga. Fortsetzung mit Suchtpotenzial. - Anna Hohleitner ist eine ganz besondere Person: Ausgestattet mit der geheimnisvollen Gabe, durch Schmecken in andere Welten und Zeiten einzutauchen, wächst sie bei ihrer Mutter Marie und deren Ziehschwester Barbara in der rauen Bergwelt der Tauern auf. Das harmonische Verhältnis wird durch Annas Stiefvater Roman empfindlich gestört - durch seine Gier und Brutalität stiftet er steten Unfrieden. Selbst ein Gejagter und Gefangener seiner unglücklichen Kindheit und Jugend bei den Roma, bringt er Missgunst, Streit und Tod in die Familie. Und zwingt so jede auf ihre Weise zum Handeln...
Drei Frauen – drei Schicksale, untrennbar miteinander verbunden: Anna, Marie und Barbara wollen, ja müssen, ihr Schicksal annehmen. Während Marie sich fügt, geht Barbara einen eigenen Weg. Anna begleiten wir bei ihrer Entwicklung vom stillen Mädchen zur selbstbewussten Erwachsenen. Bekannt aus dem ersten Teil der „Wintertöchter“-Trilogie „Die Gabe“, folgen wir nun den drei Frauen weiter auf ihrem Lebensweg, erleiden ihre Qualen, erleben ihre Erfolge und tauchen ein in ihre Gedankenwelt.
Der zweite Teil der ‚Forstau-Saga’ setzt kraftvoll fort, was der erste Band der Trilogie begonnen hat: Eine beeindruckende Geschichte mit immer wieder neuen, ungewöhnlichen Wendungen, Zeitsprünge und Perspektivwechsel, die stets andere Blickwinkel öffnen, glaubhaft gezeichnete Personen, mit denen man beim Lesen Freundschaft schließt, Naturschilderungen vom Feinsten sowie sorgfältig recherchiertes naturheilkundliches und zeithistorisches Hintergrundwissen. Kurze Rückblenden erlauben den vollen Lesegenuss des zweiten Teils auch ohne die Lektüre des ersten. Freuen darf sich die „Wintertöchter“-Fangemeinde auf den abschließenden dritten Teil, der die Saga weiterspinnt und in der Gegenwart endet.
Der dritte Teil der Forstau-Saga. - Zwei dünne Kladden mit eng beschriebenen Seiten. Angefüllt mit einer unglaublichen Geschichte über Liebe, Leid und Trauer, voll von Heilwissen und Visionen: Die Tagebücher der Anna Hohleitner sind roter Faden, Dreh- und Angelpunkt der „Wintertöchter“-Saga. Begonnen im ersten und beendet im zweiten Teil, finden sie nun ihren Weg aus der österreichischen Forstau und der Vergangenheit in die Gegenwart nach Deutschland. Sie erzählen das Leben der jungen Anna, die eine ganz besondere „Gabe“ in sich trägt: Durch Schmecken kann sie hinter die Geschichte von Gegenständen blicken – eine ungewöhnliche Fähigkeit, die sie durch Zeiten wandern lässt und Begegnungen mit ihren Ahnen möglich macht.
Heidelberg, Winter 2004: Annas Zwillingstöchter Helena und Christina sind längst erwachsen, als ihnen eben diese Tagebücher zugespielt werden. Und plötzlich kommen unbequeme Wahrheiten ans Licht, Geständnisse aus längst vergangenen Zeiten ändern alles. Weihnachten und der Jahreswechsel beschert den beiden selbstbewussten Frauen wenig besinnliche, sondern vielmehr aufregende Festtage. Mit Begegnungen, die ihr bisheriges Leben gehörig auf den Kopf stellen – und bald ist nichts mehr, wie es vorher war ....
Er ist neu. Er ist anders. Er ist spannend. Und doch ist der Roman die konsequente Fortsetzung und ein mehr als würdiger Abschluss der „Forstau“-Saga – der dritte und letzte Teil der „Wintertöchter“ von Mignon Kleinbek. Er erzählt von den starken Frauen, die ihre besondere Gabe über die Jahrhunderte hinweg bewahrt und weitergetragen haben. Blickt mit scheuer Neugier in die Vergangenheit, schildert lebhaft die Ereignisse der Gegenwart und lässt vage Ahnungen über die Zukunft zu. Immer wieder spannend, überraschend, ungewöhnlich und mitreißend.
Und endlich finden wir die Antwort auf die vielen offenen Fragen aus den beiden vorangegangenen Bänden: Was geschah mit Annas Töchtern? Wird die wundervolle Gabe in einer von ihr weiter bestehen? Wie kann Ziehtante Barbara mit ihrer schweren Schuld leben? Und vor allem: Wo ist Roman Wojtek geblieben – konnte er sich den Anfeindungen auf sein Leben entziehen? Viele wohl bekannte Gesichter bestimmen die Handlung von Teil drei, neue kommen hinzu, anderen begegnen wir nicht mehr.
In der Ruhe liegt die Kraft dieser Erzählung. In starken Worten und einer klaren Sprache. Ein Buch, das sich zu lesen lohnt. (Wintertöchter. Die Gabe.)
Hoffentlich wird dieses Werk verfilmt. Soviel Potential, soviel Gefühle. Dieses Buch ist wie ein Sog, der den Leser einfach nur mitreißt. (Wintertöchter. Die Kinder.)
..., denn auch ich war beim Lesen von der ersten Seite an gefesselt von der Handlung. Und ich kann es kaum erwarten, wieder in die Welt der Hohleitner-Frauen eintauchen zu können. (Wintertöchter. Die Gabe. und Wintertöchter. Die Kinder.)